Pädagogische Gedanken

 

„Wir müssen unsere Kinder
unsere Liebe fühlen lassen,
indem wir sie gut versorgen.
Nicht bloß theoretisch „gut“, sondern so,
dass dies ihnen persönlich entspricht.
Um das verwirklichen zu können,
müssen wir das Kind vorallem gut beobachten,
wir müssen unsere Kinder kennenlernen.“ 

Emmi Pikler

Freie Bewegungsentwicklung

Es ist nicht ausschlaggebend, wann Kinder eine neue Position oder einen neuen Bewegungsablauf lernen, sondern auf welchem Weg sie dahin kommen. In einer gut vorbereiteten Umgebung lernen Kinder vom Rücken liegend aus alle wichtigen Bewegungsabläufe, damit sie später einmal krabbeln, sitzen, stehen und nicht zuletzt frei gehen können.
Es gibt viele Übergangspositionen, die sehr wichtig sind, wie auf der Seite liegen oder der Stütz im Vierfüßlerstand. Das Kind braucht viele Möglichkeiten, diese Abläufe im eigenen Tempo und in Abwechslung mit Pausen verinnerlichen zu können.

Freies Spiel

Für Kinder hat das freie, nicht von Erwachsenen angeleitete Spiel eine besondere Bedeutung. Sie brauchen einfaches Material, das ihrer Entwicklung entspricht und sie einlädt, damit auf vielfältige Weise zu hantieren und zu experimentieren. Dazu brauchen sie eine sichere Umgebung, in der die Kinder geschützt sind vor Gefahren, um sich auf ihr Tun einlassen zu können. Es entsteht ein Gefühl von Zufriedenheit, Lernen und Entwicklung finden statt.

Pflege

Kinder brauchen eine sichere und verlässliche Bindung zu den Erwachsenen, damit sie satt sind an Zuwendung.
In den vielen Pflegesituationen, die Kinder mit den Erwachsenen erleben, wie beim Essen, Baden, An- und Ausziehen, haben wir die Möglichkeit uns dem Kind zuzuwenden, uns mit voller Aufmerksamkeit auf das Kind einzulassen. Ein respektvoller Umgang zeigt sich auch dadurch, dass wir dem Kind
eine Tätigkeit ankündigen bevor wir diese ausführen, wie zum Beispiel das Hochnehmen oder das Geben von Essen.
Dies ist die Grundvoraussetzung für sein soziales Lernen.

Über Emmi Pikler

Emmi Pikler wurde 1902 in Wien geboren und lebte später in Ungarn. Ihr Entschluss, Kinderärztin zu werden, führte sie zum Medizinstudium zurück nach Wien. Ab 1935 arbeitete sie in Ungarn als Familienärztin. Schon damals legte sie großes Augenmerk auf eine gesunde, freie Entwicklung und eine gleichwürdige Beziehung zwischen Kind und Erwachsenem. Rund zehn Jahre später gründete sie das „Loczy“, ein Säuglingsheim in Budapest. Dort konnte sie ihre Forschungen zur kindlichen Entwicklung fortsetzen und ermöglichte den Säuglingen durch ihr Wissen und ihre Begleitung ein friedvolles Aufwachsen.

Emmi Pikler leitete das Loczy bis ins hohe Alter und starb 1984. Im Loczy, heute Pikler Institut genannt, finden Spielräume und professionelle Fortbildungen statt, die weltweit anerkannt sind.

Links und Literatur

Friedliche Babys – zufriedene Mütter

Pädagogische Ratschläge einer Kinderärztin

Emmi Pikler, Herder Spektrum

 

Miteinander vertraut werden

Wie wir mit Babies und Kleinkindern gut umgehen – ein Ratgeber für junge Eltern

Emmi Pikler / Anna Tardos u.a., Herder Spektrum

 

Lasst mir Zeit

Die selbständige Bewegungsentwicklung des Kindes bis zum freien Gehen

Emmi Pikler, Pflaum Verlag

 

Dein Baby zeigt dir den Weg

Magda Gerber, Arbor Verlag

 

Nein aus Liebe

Klare Eltern – starke Kinder

Jesper Juul, Kösel Verlag

 

Dein kompetentes Kind

Auf dem Weg zu einer neuen Wertgrundlage für die ganze Famlie

Jesper Juul, Rowohlt Taschenbuch Verlag

 

www.pikler-hengstenberg.at

www.spielzeugmacher.at

www.kokomoo.at